«Ich hatte im Moment die Heizungsnische vor Augen, wo unter dem Radiator Lenin, Abendmahl und Heilige Familie koexistieren, holzgeschnitzt, und dachte daran, dass das kleine Haus an der Ulica Dabrowiecka längst kein Wohnhaus mehr sei mit einer Privatsammlung drin, sondern ein ausgewachsenes Museum, in dem erstaunlicherweise auch noch eine Familie wohne, die sich mit dem Lebensraum bescheide, den ihr die rund siebentausend Bildwerke noch beließen, die alle Winkel erobert hätten, Speisekammer und Toilette inbegriffen.»
Quelle: Gerhard Meier. Toteninsel. Erste Auflage. Suhrkamp Verlag: Frankfurt am Main. 2007.
In freier Zusammenstellung werden hier verschiedene Teile des Artikels von Meier frei zu einem erinnernden Gedankengang Bindschädlers arrangiert. Wie bereits angeführt, ist es ein Charakteristikum, dass solche gerafften Zitate über den Roman verteilt werden, dass sie sich wiederholen und sich dabei aber stets leicht verändern.
So wird hier in der zweiten Satzhälfte eine Stelle aus dem Anfang des Artikels zitiert, die in den vorherigen Exzerpten noch nicht angeführt worden ist. Das „Klo“ im Artikel ist von Meier mit „Toilette“ ersetzt worden um den Erzählduktus des Romans nicht zu brechen.
Linguistische Operationen
Bilder und Plastiken → Bildwerke
lassen → beließen
Klo → Toilette